Männerfreundschaft mit Boris Spassky: Ulrich Gass im Podcast

Tennis mit einem Weltmeister
Boris Spassky, der 10. Schachweltmeister, war nicht nur ein Genie am Brett, sondern auch leidenschaftlicher Tennisspieler. Gass erinnert sich an ihre erste Begegnung 1980 in Bad Kissingen – Smalltalk unter Kiebitzen, der am selben Tag in ein spontanes Tennismatch mündete. Daraus wurde eine Freundschaft, die viele Jahre hielt: gemeinsame Bundesliga-Wochenenden, Simultanveranstaltungen, Gespräche über Politik und Familie – und unzählige Briefe und Postkarten. Spassky übernachtete bei Gass, spielte mit dessen Kindern und brachte jedes Mal kleine Geschenke mit. Ein Gentleman mit Humor und Haltung.

"Like a big icebox"
Gass berichtet auch von Spasskys kritischem Blick auf die Sowjetunion und dessen Umzug nach Paris – ein Befreiungsschritt mit politischen Schatten. Die letzten Lebensjahre Spasskys bleiben rätselhaft, seine Rückkehr nach Russland wirft Fragen auf. Eines seiner letzten Worte an Gass: „I’m in the endgame now.“

Auch Vlastimil Hort war ein enger Vertrauter
Anlässlich Horts Todes im Mai 2025 erinnert sich Gass an den langjährigen Kontakt zum WDR-Publikumsliebling. Neben einem Nachruf stellte er für Horts Witwe einen persönlichen Bildband zusammen – ein stiller Abschied unter Freunden.

Mehr als ein Schachspieler
Ulrich Gass war nie Großmeister – und doch eine prägende Figur: Bundesliga-Spieler, Blitzgambit-Erfinder („Busch-Gass-Gambit“), Tennisturnierdirektor, Jurist mit prominenter Mandantschaft (u. a. mehrere Großmeister in Scheidungsverfahren) – und der Mann, der Roger Federer als Jugendlichem eine Wildcard gab.

Jetzt reinhören:
Das Gespräch mit Ulrich Gass ist eine Reise in vergangene Schachwelten – und eine Hommage an die Kraft von Begegnungen. Persönlich, klug und bewegend.

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