Ist Magnus Carlsen der größte Spieler aller Zeiten (zu Englisch greatest of all time, kurz GOAT)?
Nach seinem gestrigen fünften Weltmeisterschafts-Titel stellen viele diese Frage.
Der einzige, der mit Carlsen vergleichbar ist, wenn es um die Anzahl der WM-Siege und die Dominanz in der Schachwelt geht, ist Garry Kasparov.
Kasparov hat immerhin 6 WM-Siege vorzuweisen und war insgesamt 22 Jahre die Nr. 1 der Schachwelt.
Carlsen hingegen ist bereits elf Jahre ununterbrochen (!) in der Pole Position und das meistens mit deutlichem Abstand zum Rest.
Aktuell sind es 61 Punkte auf die Nr. 2, Alireza Firouzja, der als heißester Nachfolger auf den WM-Thron gilt.
Als Carlsen gestern selbst auf die GOAT-Frage angesprochen wurde, sagte er sinngemäß:
"Das haben andere zu entscheiden. Und ich bin noch lange nicht fertig."
Das stimmt. Mit 31 Jahren kann Carlsen noch für lange Zeit auf höchstem Niveau spielen.
Ich finde, letztendlich ist die Frage auch nicht so wichtig. Wir können uns einfach glücklich schätzen in einer Ära mit einem solchen Schach-Genie zu leben.
Was unterscheidet Carlsen so deutlich vom Rest?
Das hat man bei dieser Schach-WM gesehen. Carlsen macht insgesamt viel weniger Ungenauigkeiten oder Fehler, und wenn, sind sie nicht direkt partieentscheidend.
Herausforderer Nepomniachtchi hingegeben verlor quasi drei Partien durch katastrophale Aussetzer. Das sieht man bei Carlsen so gut wie nie.
Die Qualität seiner Züge ist im Durchschnitt extrem hoch. Und das kann niemand so konsistent halten wie Carlsen.
Mit diesem Blog kommt übrigens meine Berichterstattung zur Schach-WM zum Ende. Ich hoffe, euch haben die Video-Analysen auf YouTube nach jeder Partie gefallen.
Auch zum Ende kommt sehr bald, nämlich morgen Mitternacht, die WM-Rabatt-Aktion in meiner Online-Schachschule Chessence.
